Schloss Wächtersbach

2015

07.09.2015: Präsident vom Landesamt für Denkmalpflege zu Gast in Wächtersbach

Dr. Markus Harzenetter besichtigt Wächtersbacher Schloss

Wächtersbach. Dr. Markus Harzenetter hat seit kurzem das Amt des Präsidenten im Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden inne. Einer seiner ersten Besuche in der Region galt dem MKK und dem Schloss Wächtersbach.

Bürgermeister Andreas Weiher begrüßte Herrn Dr. Harzenetter gemeinsam mit Otto Fiegler vom Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach. Während der Schlossbesichtigung wurde er fachkundig informiert durch den Planer und Architekten Herrn Alfred Graf von Soden.

Herr Dr. Harzenetter zeigte sich sichtlich erfreut über die Zukunftsperspektive, welche durch die fachkundige Renovierung und Sanierung der ehemaligen Stauferburg besteht. Dies sei der richtige Impuls für die Belebung der Altstadt. Menschen kommen für die Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte in das Rathaus und die geplante Gastronomie, die Möglichkeit der Saalnutzung für Feierlichkeiten, Ausstellungen und Aktionen werde sicher rege genutzt werden, blickt Dr. Harzenetter für die zukünftige Attraktivitätssteigerung des gesamten Areals Schloß – Altstadt und Schlosspark zuversichtlich in die Zukunft.

Das Gebäude – ehemals Schloss der Fürstenfamilie zu Ysenburg, dann durch Immobiliengeschäfte verfallen und „in den Dornröschenschlaf zurück versetzt“ – wurde durch die Familie Bruch (Unternehmen Globus) erworben und befindet sich derzeit in einer Grundsanierungsphase. Das Schloss soll zukünftig nicht nur die Stadtverwaltung sondern auch einen Gastronomiebetrieb sowie Räumlichkeiten für Feste und Ausstellungen aufnehmen. Bürgermeister Weiher liegt als weitere Nutzung die Integrierung des Keramikmuseums am Herzen, eine gute Gelegenheit dieses Ansinnen den Gästen Herrn Präsidenten Dr. Harzenetter, Frau Bezirkskonservatorin Dr. Katharina Benak sowie den Vertretern des Main-Kinzig-Kreis Claus Bergmann, Roland Buchhold und Wolfgang Eckhardt zu erläutern.

10.08.2015: Schlossplanungen laufen auf Hochtouren

„Wir sind auf der Zielgeraden“, so Bürgermeister Weiher, hinsichtlich der Planungen und bevorstehenden Vertragsunterzeichnung mit dem Eigentümer, der hervorragende Vorarbeit leiste.

 

Derzeit werden in regelmäßigen Arbeitssitzungen zusammen mit dem Bauherrn, der Firma Globus und dem Architekturbüro von Soden, alle Einzelheiten des Raumbuches und des Raumplanes sowie der Außenanlagen erarbeitet. Hierbei werden detailliert die Nutzungen und Ausstattungen aller Räumlichkeiten (Büro, Saal, Nebenräume etc.) festgelegt. Des Weiteren wird die Barrierefreiheit bestmöglich vorgeplant, sodass das Schloss von Menschen mit Behinderung und von älteren Menschen mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen im Rahmen der Möglichkeiten eines denkmalgeschützten Gebäudes bestmöglich genutzt werden kann. Diese Details sind bereits im Vorfeld möglichst genau festzulegen, auch um die Kosten in dem noch abzuschließenden Vertrag konkret festhalten zu können. Selbstverständlich gehören da auch die immer noch fortwährenden Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt, der Bauaufsicht, aber auch mit Brandschutzsachverständigen und Haustechnikern in den verschiedenen Sparten dazu.

Die intensiven und detaillierten Gespräche haben gezeigt, dass es nach weiteren Prüfungen erforderlich ist, den Innenhof mit einem Witterungsschutz einzudecken. Der Innenhof soll nicht klimatisiert werden, ist aber durch diese Abdeckung vor ständigem, weiterem Eindringen von Feuchtigkeit bewahrt.

Ein weiterer noch nicht abschließend geplanter Bereich, ist das vorgesehene Restaurant. Dieser wird auch erst mit einem zukünftigen Nutzer abschließend festgelegt werden können. Die Suche nach einem geeigneten Pächter für „Regionale Küche“ läuft weiterhin auf Hochtouren.

Zeitgleich zu den abschließenden Planungen müssen die Vertragsentwürfe von beiden Vertragspartnern rechtlich umfassend geprüft werden.

Parallel dazu kann bereits mit der Erschließung (Wasser, Kanal, Strom pp.) des Schlosses begonnen werden.

„Wichtig ist für uns eine solide Planung. Hier dürfen wir uns nicht in zeitliche Bedrängnis bringen. Nachbesserungen werden sicher nicht ausgeschlossen sein, dürfen aber nicht zur Regel werden. Dies gerade auch im Hinblick auf die bereits jetzt festzulegenden und damit einhergehenden genauen Bezifferungen der Kosten“, so Bürgermeister Weiher zum derzeitigen Stand der Planungen.

Auf jeden Fall zeichnet sich ein Baubeginn in den nächsten Monaten ab. Hinzu kommt die Planungssicherheit in Sachen Bürgerhaus, das hinsichtlich Brandschutz und notwendiger Sanierungen (Terrasse, Fassadenteile, Treppe) noch vor der Messe 2016 ertüchtigt werden soll.

Bürgermeister Andreas Weiher ist sehr zufrieden mit den Planungsfortschritten und der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Globus-Team und der Eigentümerfamilie Bruch.

„Ich bin zuversichtlich, dass es nun bald losgeht und das Schloss, nachhaltig saniert, zusammen mit dem Schlossgarten Wächtersbach schöner und lebenswerter machen wird. Und vor allem, dass es dann in Verbindung mit dem Stadtwald den Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungs- und Freizeitbereich endgültig und ohne weitere Spekulationen zur Verfügung stehen wird.“

02.04.2015: Zum Schloss: Mehrheitsentscheidung der Stadtverordneten begrüßt

Oliver Peetz und Rainer Krätschmer sehen großen Schritt in Richtung Kauf von Schloss und Schlosspark.

Wächtersbach. Die Mehrheitsentscheidung der Stadtverordneten wird vom Ersten Stadtrat Oliver Peetz, von dem früheren Ersten Stadtrat Christian Hofmann und dem langjährigen Bürgermeister Rainer Krätschmer ausdrücklich begrüßt. Die Verantwortlichen der Stadt versuchten seit vielen Jahren, den gesamten Schlosspark in den Besitz der Stadt Wächtersbach und damit der Bürgerschaft zu bekommen. Jetzt steht der Erwerb des Schlosses mit dem gesamten Schlosspark an. „Diese Mehrheitsentscheidung der Stadtverordneten wird von uns ausdrücklich begrüßt und als positive Zukunftsentscheidung für die Stadt Wächtersbach gewertet“, erklärten Peetz, Hofmann und Krätschmer.

„Wir freuen uns, dass die Stadtverordneten die historische Chance erkannt haben und die erstmals bestehende Chance nutzen wollen, das Schloss und den gesamten Schlosspark in das Eigentum der Stadt zu bringen“, erklärten sie.

„Nachdem der Schlosswald im Eigentum der Stadt ist, macht der Erwerb des gesamten Schlossparks Sinn. Es wären dann das Schloss und der gesamte Schlosspark vom Verkehrsbüro bis zur Untermühle und dem Gebäude des Musikzuges im Eigentum der Stadt und kann von der gesamten Bürgerschaft uneingeschränkt genutzt werden“, freuten sich Oliver Peetz, Christian Hofmann und Rainer Krätschmer.

Sie erläuterten zudem, dass das Schloss zu keinem Zeitpunkt käuflich zu erwerben gewesen sei. Vielmehr wurde das Angebot einer bedeutenden Bank, im Schloss ein Schulungszentrum einzurichten, nicht realisiert. „Diese Bank wollte schon vor mehr als 10 Jahren ein Schulungszentrum einrichten und dafür mehr als 20 bis 25 Mio DM in die Hand nehmen. Das Fürstliche Haus wollte aber lediglich einen Mietvertrag von 20 Jahren schließen. Das war für die Bank nicht akzeptabel“, erläuterte Rainer Krätschmer. „Ohne die Stadt zu fragen und ohne dass ein Vorkaufsrecht besteht, wurde dann das Schlossgelände an einen Privatmann veräußert, der ein Pflegeheim in den Schlosspark bauen wollte. Eine klare Regelung zur Sanierung des Schlosses war verbindlich nicht zu vereinbaren. Das war für die Stadt nicht akzeptabel“, ergänzte Christian Hofmann.

„Bei den derzeitig historisch niedrigen Zinsen und der Renovierung des Schlosses durch Thomas Bruch, hat die Stadt jetzt die wirklich historische Chance, das gesamte Areal zu erwerben. Wir halten diese Entscheidung der Stadtverordneten für richtig und sagen ihnen und dem Magistrat mit Bürgermeister Andreas Weiher an die Spitze unsere nachträgliche Unterstützung bei den Kaufvertragsverhandlungen zu. Die Chance für die gesamte Stadt und die Stadtentwicklung sollten wir nutzen“, stellten sie abschließend fest.

23.02.2015: Minister Boris Rhein überreicht Bewilligungsbescheid für Schlosssanierung an Eigentümerfamilie Bruch

Generalsekretär Dr. Peter Tauber und Hess. Minister Boris Rhein zu Gast in Wächtersbach
Wächtersbach. Hoher Besuch aus Berlin und aus Wiesbaden hatte sich am Wochenende in Wächtersbach im Gartensaal zusammen gefunden, um offiziell den Bewilligungsbescheid über 200 T Euro an die Besitzerfamilie des Wächtersbacher Schlosses zu überreichen. Frau Graziela Bruch war aus St. Wendel gekommen, um die Schriftstücke von Boris Rhein, Hess. Minister für Wissenschaft und Kunst entgegen zu nehmen.
Die Fördersumme kommt aus Berlin. Dr. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU Deutschland und Mitglied des Deutschen Bundestages sowie MdB’s Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe hatten sich dafür eingesetzt. Diese Summe, die für die Sanierung des Wächtersbacher Schlosses gedacht ist, wurde in gleicher Höhe durch das Land Hessen unterstützt und war bereits vor einigen Monaten aus Wiesbaden zur Verfügung gestellt worden.
Die Bundesmittel nun wurden in einer kleinen Feierstunde in Form eines Bewilligungsbescheides durch Herrn Minister Boris Rhein an die Eigentümerin Graziela Bruch überreicht. Mit dabei aus dem Globus Konzern Vertreter aus dem Bauwesen der Globus Holding,  Rolf Alles und Andreas Bohlen, aus dem Globus Standort Wächtersbach Geschäftsleiter Rolf Käfer und Klaus Metzler aus der Haustechnik.
Auf Einladung des Globus Konzerns waren Dipl. Ing. Alfred Graf von Soden, der leitende Architekt Schlossbau gekommen, er informierte über den aktuellen Baustand und die bereits sehr umfangreichen Vorarbeiten.
Aus Wiesbaden war Jan Nikolaus Viebrock, Landeskonservator, vom Landesamt für Denkmalpflege gekommen. Und für die Stadt Wächtersbach konnte Projektleiter Andreas Bohlen, der die Eingangsgrußworte sprach, Bürgermeister Andreas Weiher begrüßen; ebenfalls den ehemaligen Bürgermeister Rainer Krätschmer, Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Koch, die Mitglieder des Magistrats, die Vertreter der Wächtersbacher CDU, Gerhard Jahn als Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins sowie Heike Horn vom Förderverein Schloss und Park.

Dr. Peter Tauber bekräftigte in seinen Grußworten die Förderwürdigkeit der Schlosssanierung. Als gebürtiger Wächtersbacher und Mitglied im Heimat- und Geschichtsverein freue er sich über die Entwicklung des Gebäudes und genieße sehr diesen heutigen Termin.
Minister Boris Rhein bezeichnete das Schloß als kulturelles Kleinod – mit der Sanierung werde eine Wunde in Wächtersbach geschlossen. Es sei wunderbar, was Familie Bruch für das Gebäude tue. Es sei gut, dass sich die Menschen vor Ort schon so viele Jahre für den Erhalt eingesetzt hätten – sein Dank gelte dem „neuen“ Bürgermeister Andreas Weiher, dem ehemaligen BGM Rainer Krätschmer und Dr. Peter Tauber. Dem Projekt wünsche er alles Gute und ein Wiedersehen in hoffentlich drei Jahren bei der Einweihung.
Frau Graziela Bruch dankte, auch im Namen Ihres Ehemannes, der leider bei der Übergabe nicht dabei sein konnte, sehr herzlich für die Fördersumme.
Bürgermeister Weiher ging in seinen Worten darauf ein, dass in den letzten Jahrzehnten das Schloss in einen jämmerlichen Zustand geraten sei, ohne dass die Stadt etwas dafür tun konnte. Doch dann konnte die unangenehme Eigentümersituation gelöst werden. Mit einem Globus-Manager habe er sich vor rund drei Jahren das erste Mal wegen dem Schloss getroffen. Über die neuen Besitzverhältnisse sei er sehr dankbar. Wächtersbach hat mit diesem Projekt eine „Jahrhundert-Chance“, wie es ein leitender Beamter aus dem Innenministerium nannte, das Schloss zu erhalten. In Verbindung mit dem Stadtwald wird damit auch der schleichende Verfall der Altstadt gestoppt und die Stadtentwicklung nachhaltig gefördert. Schließlich ist das Schloss auch als „Geburtsstätte“ von Wächtersbach identitätsstiftend und erhaltenswert.
Aktuell sei man in der heißen Phase der Vorbereitung; nun heiße es, den eingeschlagenen Weg zu gehen. Er wünschte allen Beteiligten „Glück auf“ – für die Gremienentscheidungen und die Vertragsbeschlüsse sowie deren Vorbereitungen.

In einer Präsentation und anhand von zahlreichen interessanten Fotos aus dem Schloss informierte Bürgermeister Weiher über den aktuellen Ausbaustand. Die Räumung und der Rückbau seien abgeschlossen. Man könnte den Charakter der Räume nun erkennen.  
Am Ende seines Vortrags dankte Bürgermeister Weiher allen Beteiligten - Familie Bruch für deren Investment und großzügiges Verhalten; auch gegenüber der Bevölkerung, die weiterhin das gesamte Schlossareal mit dem schönen Schlossgarten nutzen kann. Sein Dank galt auch den MdB’s Dr. Peter Tauber, Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe für ihren Einsatz in Berlin um das Fördergeld. Und schlussendlich sagte er Dank an die Bauabteilung der Globus Holding mit Andreas Bohlen als Projektleiter, mit ihm könne immer konstruktiv diskutiert und nach Lösungen gesucht werden.
Graf von Soden als ausführender Architekt ging auf die Projektentwicklung ein – das Schloss berge interessante historische Details, es sei ein Projekt der Denkmalpflege aber auch ein „städtebauliches Projekt“, denn gleichermaßen wichtig für die Stadt und die Region. Er sehe die Verbindung ganzheitlich als Schloss-Altstadt-Schloßpark, das sei auch in die Überlegung einer zukünftigen Nutzung eingegangen - die Nutzung als Rathaus sei ideal.
Anhand der Planung der Raumaufteilung ging Graf von Soden auf die zukünftige Nutzung als Gastronomiebetrieb und als Rathaus- und Verwaltung ein, außerdem werde es einen großen Saal und weitere Sitzungsräume z.B. für Trauungen geben. Die kostbarsten Räume liegen im Erdgeschoss, da der Brand im Jahr 1939 in den oberen Geschossen viel zerstört habe - dann der Wiederaufbau sei ohne Blick auf die Denkmalpflege nur notdürftig und dem Bedarf entsprechend durchgeführt worden. Um die ursprünglichen Gegebenheiten zu erfahren, hätten viele Bilder des Fördervereins Schloss und Park weitergeholfen.
Im Anschluss an die interessante und informative Feierstunde waren alle Beteiligten zu einem Rundgang durch das Schloßgebäude eingeladen, um sich zum  Baufortschritt und den zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten im Gebäudeinneren zu informieren.