Schloss Wächtersbach

Hoher Besuch aus Göttingen, Berlin und Bonn

Vertreter des ehemaligen Deutschen Entwicklungsdienstes besuchen das Wächtersbacher Schloss.

IMG 4712Wächtersbach. Seit geraumer Zeit schon bestand der Kontakt zum DED-Freundeskreis e.V. – und dessen Vorstandsvorsitzenden Adelbert Eberhardt. Endlich war es soweit! Der Baufortschritt kann sich sehen lassen. Es hatte sich viel getan in den letzten Monaten und das Schloss war zu einer Besichtigungstour für die ehemaligen Bewohner bereit.

Die Gäste waren aus Berlin (Günter Könsgen, ehemaliger Vorsitzender des DED-Freundeskreises), aus Bonn (Herbert Sahlmann, ehemaliger Geschäftsführer des DED) und aus Göttingen (Adelbert Eberhardt, jetziger Vorstandsvorsitzender des Vereins) auf Einladung von Bürgermeister Andreas Weiher nach Wächtersbach gekommen.

Vor Ort trafen sie mit Renate und Axel Holzapfel zusammen, die ebenfalls für den Deutschen Entwicklungsdienst im Wächtersbacher Schloss im Frühjahr 1966 vorbereitet und ausgebildet worden waren. Während der Schlossführung konnten sie sich davon überzeugen, dass es mit „ihrem Schloss Wächtersbach“ voran ging. Viele Erinnerungen wurden dabei wach – aus den ehemaligen Waschräumen, der Großküche und den Schlafsälen wurden inzwischen moderne Büros, Sitzungszimmer, Trauungskapelle und Technikräume herausgearbeitet. So manche Anekdote und Begebenheit wurde an diesem Tag im Schloss wieder wach und zum Besten gegeben. Auch stand das Schloss in der Nutzungszeit des DED – von 1965 bis 1977 wurden rund 4.000 Entwicklungshelfer/innen ausgebildet - immer wieder deutschlandweit im „Rampenlicht“. Bundespräsident Dr. h.c. Heinrich Lübke war im Dezember 1965 vor Ort, ebenso Außenminister Walter Scheel. Sie kamen mit einem Sonderzug am Bahnhof Wächtersbach an und wurden dort von Bürgermeister Heinrich Heldmann, Magistratsmitgliedern und Stadtverordneten begrüßt. Sogar das deutsche Fernsehen war an diesem Tag vor Ort.

Die größte Freude herrschte jedoch bei den Besuchern über die Reaktivierung des Schlosses samt den umliegenden Gebäuden und deren zukünftigen Nutzung als Verwaltungsgebäude und Begegnungsstätte mit Bürgersaal und Gastronomiebetrieb.

Renate Holzapfel schrieb in ihrem Bericht „Vom Wächtersbacher Schloss in alle Welt“ (Sammlungen zur Geschichte von Wächtersbach Nummer 241im Jahr 2001): „Wächtersbach ist für viele auch heute noch die persönliche „Urstätte“ (Kurath) entwicklungspolitischen Engagements“. Und so scheint es auch bis heute geblieben zu sein. Bereits für Ende Juni hat sich eine weitere DED-Besuchergruppe angemeldet, um Wächtersbach und sein Schloss wieder zu sehen, so Bürgermeister Andreas Weiher. Der DED-Freundeskreis e.V. möchte für das Schloss eine Spende zur Verfügung stellen, und mit einer Gedenktafel an die Zeit als Ausbildungsstätte erinnern.

Foto Stadt Wächtersbach – zur Verwendung frei gegeben.
Foto zeigt Günter Könsgen, Bürgermeister Weiher, Renate Holzapfel, Adelbert Eberhardt, Herbert Sahlmann und Axel Holzapfel vor dem eingerüsteten Schlossgebäude.